Keynotes 2022
Macht Not erfinderisch? Herausforderungen und Perspektiven für die Etablierung leistungsfähiger Primärversorgungsstrukturen in Deutschland
Hans-Dieter Nolting (IGES Institut)

In Deutschland zeichnet sich schon seit Jahren eine Mangelsituation in der ambulanten, insbesondere hausärztlichen Versorgung ab. Die bisherigen Versuche, mehr Ärztinnen und Ärzte aufs Land und in die hausärztliche Versorgung zu locken, haben nur bescheidenen Erfolg gehabt. Dringend erforderlich sind politische Weichenstellungen, die die Entstehung neuer Strukturen in der Primärversorgung fördern.
Hans-Dieter Nolting, Diplom-Psychologe, *1960, studierte Psychologie und Philosophie in Berlin und Bordeaux. Er ist Geschäftsführer und seit 1991 für das IGES Institut tätig. Davor war er von 1986 bis 1991 wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie des Bundesgesundheitsamtes in Berlin (heute: Robert Koch Institut). Im IGES Instituts ist er als Geschäftsführer u.a. für die Geschäftsbereiche Arbeitswelt und Prävention, Evaluation und Versorgungsdesign, Reporting und Analysen sowie Pflege verantwortlich.
Zeitgemäße zukunftsfähige Pflege in der wohnortnahen Versorgung ermöglichen: von Hindernissen und Lösungsansätzen
Gabriele Meyer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer ist seit 2013 Direktorin des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen u. A. Klinische und epidemiologische Forschung zu Fragestellungen des höheren Lebensalters, insbesondere Pflege und Begleitung bei Demenz in der Häuslichkeit und im Pflegeheim, Prozessevaluation komplexer Interventionen. Sie ist Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Präsidentin der European Academy of Nursing Science, Schriftleitung der Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (ZEFQ) und Mitherausgeberin der Zeitschrift PFLEGE.
Gesundes Kinzingtal – zu Versorgungsnetzwerken und Outcome Messung
Justin Rautenberg (OptiMedis AG)

Justin Rautenberg ist als Senior Manager Projektentwicklung bei der OptiMedis AG tätig und unterstützt in seiner Rolle u. a. den Aufbau von regionalen integrierten Versorgungsnetzen. Gleichzeitig ist er Geschäftsführer des Ende 2020 gegründeten Gesundheitsnetzwerk „Gesunder Schwalm-Eder-Kreis+“. Er hat über 22 Jahre Erfahrung im Gesundheitswesen, national wie auch international. Seine berufliche Laufbahn startete der Diplom-Kaufmann bei Accenture, wo er bis zum Partner und Geschäftsführer aufstieg. Bevor er zur OptiMedis AG kam, arbeitete er (zeitweise auch in Österreich) in mehreren großen und mittelständischen IT-Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen und hatte interimistisch die Position als CIO eines regionalen Krankenhausverbundes in Norddeutschland inne.
Routinedaten aus der Primärversorgung – (k)ein Problem?
Stefan Markun (Universitätsspital Zürich)

Routinedaten aus elektronischen Krankengeschichten der Primärversorgung können für Forschung oder Qualitätsmonitoring verwendet werden und sind deshalb von grossem öffentlichen Interesse. Allerdings müssen unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt sein, damit diese Daten nutzbar sind. Der Vortrag bietet einen kritischen Blick hinter die Kulissen der schweizerischen FIRE Datenbank und zeigt Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zum Erkenntnisgewinn.
Stefan Markun ist gegenwärtig Oberarzt und Forschungsgruppenleiter am Institut für Hausarztmedizin am Universitätsspital Zürich. Seit 2013 treibt Stefan Markun Forschungsprojekte im Bereich der Versorgungsforschung voran, 2019 wurde er mit dem Forschungspreis des KHM für die beste wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet. Seit 2021 ist er wissenschaftlicher Leiter des FIRE Projekts, einer grossen Datenbank schweizerischer Hausarztmedizin. Neben Lehraufträgen an der Universität Zürich und der ETH Zürich referiert er regelmässig an nationalen und internationalen Medizinkongressen. Er ist Mitglied der SGAIM, der FMH, der SENTINELLA Programmkommission, sowie der EQUAM Fachgruppe für Qualitätsindikatoren.